Militainment

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Militainment ist eine Komposition aus Militär und Entertainment. Es gibt folgende zwei Definitionen:

  • Eine Form der Unterhaltung, die das Militär zelebriert
  • Eine vom Militär kontrollierte Unterhaltungsform

Insbesondere das US-Militär produziert Computerspiele wie America’s Army[1] und unterstützt die Produktion von Kriegsfilmen,[2] wie Black Hawk Down.[3] Die ARD/NDR-Dokumentation Marschbefehl für Hollywood beschreibt, wie „die US-Regierung als subtile Form der Propaganda direkt auf die Hollywood-Filmproduktionen Einfluss nimmt.“[4]

In den 2000er Jahren wurde die Zusammenarbeit zwischen U.S. Militär, Universitäten und der Videospielindustrie stärker.[5] So gab 2007 die US-Armee 3,5 Milliarden Dollar für die „Simulationen für fast sämtliche Aufgaben der militärischen Prozesskette“ aus.[6]

Ein Beispiel für die zweite Definition ist der Versuch der Einflussnahme durch das US-Militär zum Beispiel mit Embedded Journalists während des Irak-Kriegs.[7]

Militainment wird als Technik der Propaganda und Meinungsmanipulation genutzt.

Bekanntheit erlangte der Begriff Militainment insbesondere im Zusammenhang mit Computerspielen. So produziert, verbreitet und kontrolliert die US-Armee unter anderem das Spiel America’s Army, nutzt aber gleichzeitig zivil entwickelte Computerspiele um Gefechtssimulationen durchzuführen und Soldaten auf Einsätze vorzubereiten. Seit den 1990er Jahren trainierten US Marines mit einer modifizierten Version des Computerspiels Doom II (Marine Doom).[6] Das Britische Militär verwendete eine modifizierte Version von Half-Life (DIVE).[8]

Umgekehrt hat das U.S. Militär bei der Entwicklung von Computerspielen mitgearbeitet, z. B. Battlefield 2, Brothers in Arms: Road to Hill 30 und Full Spectrum Warrior.[3]

Wiktionary: Militainment – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Tim Lenoir und Henry Lowood: Theaters of War: The Military-Entertainment Complex. Hrsg.: Stanford University. (stanford.edu [PDF]).
  2. Medienschau: „Marschbefehl“ für Hollywood - Amerika will für den Krieg werben. In: FAZ. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. Oktober 2020]).
  3. a b Methoden der Kriegspropaganda. Bundeszentrale für politische Bildung, 1. Oktober 2011, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  4. Thomas Lückerath: Grimme-Preis 2004: Nominierungen stehen fest. DWDL, 29. Januar 2004, abgerufen am 18. Oktober 2020 (englisch).
  5. David Leonard: Unsettling the Military Entertainment Complex: Video Games and a Pedagogy of Peace. In: SIMILE: Studies In Media & Information Literacy Education. Band 4, Nr. 4, 1. November 2004, ISSN 1496-6603, S. 1–8, doi:10.3138/sim.4.4.004 (resist-violence.com [PDF; abgerufen am 18. Oktober 2020]).
  6. a b Martin Ganteföhr: Operation Pixelkrieg - Serious Games. In: Die Zeit. 20. Dezember 2007, abgerufen am 18. Oktober 2020.
  7. Silke Burmester: Armee führt Regie. In: Die Tageszeitung. 13. Januar 2004, ISSN 0931-9085, S. 14 (taz.de [abgerufen am 18. Oktober 2020]).
  8. Troops in virtual combat. BBC, 20. Juni 2002, abgerufen am 18. Oktober 2020.